CHRONIK

#IMWANDELDERZEIT

1990-1999

1990-1999

1930-1989

18XX

Gründungszeitalter

Der Bestand der Trachtenmusikkapelle Lessach wird nach heutigen Kenntnissen auf 1800 datiert. Aufgrund der intensiven Nachforschungen vom Autor des Salzburger Blasmusikbuches DDr. Manfred König aus Saalbach, ist der Ursprung der Trachtenmusikkapelle Lessach jedoch wesentlich früher anzusiedeln. Sie ist damit eine der ältesten Musikkapellen des Landes Salzburg

Bei dieser Art von Musikkapelle Anfang des 18. Jahrhunderts dürfte es sich vermutlich um einen Spielmannszug, bestehend aus Pfeifern, verschiedenen Schlaginstrumenten und Trompetern, gehandelt haben, welcher die Aufgabe hatte, die örtliche Schützengarde marschrhythmisch zu begleiten. Diese ‚türkische Besetzung‘ mit Schalmeiinstrumenten und viel Schlagzeug war unserer heutigen Harmoniemusik nur annähernd angepasst und hatte den Zweck, bei diversen Aufmärschen und Paraden viel Lärm zu machen.
In dieser Zeit kam es im ganzen Land Salzburg zunehmend zu Gründungen von Musikkapellen, Bauernkapellen und dgl., die schon im Namen ihr militärisches Vorbild verleugnen. Dass dieses Abstandnehmen vom Militarismus in Lessach nicht der Fall war, bezeugt die Tatsache, dass sich die Musikkapelle Lessach bis zur Anschaffung ihrer Tracht im Jahre 1977 immer „Schützenmusikkapelle Lessach“ nannte.

Der Bestand einer Musikkapelle Lessach anfangs des 19.Jahrhunderts wird schon durch die beidseitig bemalte Metalltafel im Gasthaus 'Schwaigerwirt' belegt, welche eine Schützenmusik in ihrer heutigen Schützenuniform und einer erweiterten, türkischen Besetzung mit Schellenbaum (im Volksmund ‘Chineser’ genannt), Kleiner Trommel, Großer Trommel, Becken, zwei Klarinetten, Querpfeife aus Holz, Tuba oder Ophikleide ebenfalls aus Holz, Naturhorn und Trompete zeigt. Auf der Rückseite ist die Hl. Cäcilia, die Schutzpatronin der Orgelspieler und Musiker abgebildet. Die Tafel wurde vom Salzburger Museum Carolino Augusteum restauriert und in das Jahr 1830 datiert.
[Bilder: Anfang 1900]